„Wir sind Menschen, die etwas gemeinsam erreichen wollen.“

…war zu lesen auf der Einladung zur einer Abschlussfeier der katho und des Bistums Münster am 10. Juni 2023, die gleich zwei bedeutsamen Anlässen gerecht werden musste… und konnte.

Zum einen feierte der 11. Kurse des Masterstudiengangs Supervision/Coaching der katho und des Bistums Münster seinen Abschluss. 23 Studierende konnten an diesem Abend im Liudgerhaus in Münster am Überwasserkirchplatz ihre Masterurkunden in Empfang nehmen. Das Festkomitee hat den Text zur Einladungskarte einer handschriftlichen Notiz entnommen, die in einem der Seminare entstanden ist. Diese Notiz steht wesentlich dafür, was die Studierenden 5 Semester lang durch Ihr Studium getragen hat: Wir sind Menschen! Wir wollen etwas erreichen! Das tun wir gemeinsam! Neben den ohnehin schon anspruchsvollen Inhalten, den ganz persönlichen Entwicklungen und der Fülle an Leistungen, die die Studierenden berufsbegleitend erbracht haben, war dieser Kurs vor allen Dingen dadurch herausgefordert, sich die geforderten Kompetenzen in einem auf Gruppe angelegten und personenbezogenen Studiengangs in Zeiten von Corona anzueignen. Nicht einfach, wenn man sich nicht näherkommen und sich nicht richtig sehen kann, weil Masken das Gesicht verschließen. Da hilft es schon sehr, sich immer wieder die Menschlichkeit und die Gemeinschaft ins Bewusstsein zu rufen, um das anvisierte Ziel zu erreichen: Supervisor_in/Coach_in zu werden. Es ist ihnen trotz all der Herausforderungen sehr gut gelungen.

Begleitet von Grußworten und Glückwünschen der Kursleitung Prof. Dr. Margret Nemann, des Rektors der Hochschule, Prof. Dr. Hobelsberger und des Generalvikars des Bistums Münster, Dr. Winterkamp erhielten die Absolven_innen schwarz auf weiß, dass sie sich ab jetzt Supervisor_in/Coach_in (M.A.) nennen dürfen. Im Anschluss an die Urkundenverleihung fand die Absolventin Bettina Bieker bewegende Worte für die Erfahrungen, die sie und Ihre Kommiliton_innen in den letzten 5 Semester gemacht haben. Das „gemeinsame“ des Vorhabens, Supervisor_in/Coach_in zu werden, deutete sie im Spannungsfeld von Autonomie und Interdependenz der Themenzentrierten Interaktion als den Appell: „Steh für dich ein und geh gleichzeitig in Resonanz“, als die Herausforderung zu einem ehrlichen „In Kontakt sein“ mit sich selbst und untereinander. Im Blick auf die herausfordernden äußeren Umstände stand außerdem der Dank im Zentrum: An die Wegbegleitung durch Partner_innen und Familien, durch das Studienbüro und die Studiengangsleitung und die vielen Lehrenden und Lehrsupervisor_innen, die eine zentrale Stütze waren, um den eigenen Weg nicht aus den Augen zu verlieren. Allen Absolvent_innen einen herzlichen Glückwunsch zum Abschluss. Sie haben gemeinsam etwas erreicht und können stolz darauf sein.

„Wir sind Menschen, die etwas gemeinsam erreichen wollen“, galt auch stets für die Zusammenarbeit von Prof. Dr. Margret Nemann und Prof. Dr. Jörg Baur, die viele Jahre den Studiengang geleitet haben, und an diesem Abend mit Ihrem letzten Kurs aus der Studiengangsleitung verabschiedet wurden. Beide haben sich gemeinsam, und gleichzeitig auf ihre je eigene Weise um den Studiengang, seine Entwicklung und seinen Fortbestand verdient gemacht, und dabei stets die Menschen im Mittelpunkt gesehen.

In den Ansprachen des Rektors der katho und des Generalvikars, von Prof. Dr. Lothar Krapohl und der neuen Studiengangsleitung Prof. Dr. Bernward Winter und Anette Quarterman wurden neben vielen anderen Aspekten besonders Jörg Baurs verdienst um die Akkreditierung des Studiengangs im Rahmen des Bolognaprozesses hervorgehoben und sein Streben, den Studiengang strukturell und inhaltlich zukunftsfähig zu entwickeln. Als besonders bemerkenswert an Margret Nemanns Wirken für den Studiengang wurde der immerwährende Blick auf die Persönlichkeitsbildung der Studierenden hervorgehoben. Ein wesentliches Anliegen war es ihr, Berater_innen auszubilden, die in einer Arbeitswelt, die von Erfolgsstreben und Machbarkeitsgedanken gekennzeichnet ist, stets die Menschen im Blick behalten. Das schloss für die Studierenden die Beschäftigung mit der eigenen spirituellen Identität genauso mit ein, wie die Auseinandersetzung mit anthropologischen Grundannahmen eines christlichen Menschenbildes. Beide haben eine wertvolle Arbeit geleistet, die an diesem Abend ihre Würdigung gefunden hat.

Jörg Baur schloss mit seiner Rede den Festakt ab, in der er auf den Studiengang zurückblickte, die Höhen und Herausforderungen benannte, und die sehr gute und sich ergänzende Zusammenarbeit mit Margret Nemann hervorhob. Als Zuhörerin wurde deutlich: es war eine reiche Zeit, eine gute Zeit, eine erfolgreiche Zeit, und jetzt können andere diese Arbeit weiterführen.

Nachdem dieser doppelte Abschluss angemessen gewürdigt war – und dass bei mindestens 30 Grad im Schatten – ging es befreit und „entlassen“ in den Innenhof im Luidgerhaus, zu Speis und Trank mit den Kommiliton_innen, Wegbegleiter_innen, Familie, Freunden, Lehrsupervisor_innen und Dozierenden, die Teil waren des jetzigen Abschlussjahrgangs, aber auch der vielen Jahre davor, in denen Margret Nemann und Jörg Baur den Studiengang geleitet haben. Geschafft. Wir haben fertig.

Doch während Kurs 11 seinen Abschuss feierte und eine Ära in der Kursleitung zu Ende ging, sitzt Kurs 12 des Masterstudiengangs Supervison/Coaching bereits seit einem Semester regelmäßig im legendären Konferenzraum der LVHS „Schorlemer Alst“ in Freckenhorst  – unter neuer Leitung, in veränderter Trägerschaft – aber in dem Geist fortgesetzt, wie der Studiengang einst begann: in der Zuversicht, weiter dazu beitragen zu können, dass die Landschaft der Supervisor_innen und Coaches um einige verantwortungsvolle und gute Berater_innen reicher wird.

Wer sich für den Studiengang interessiert: Der Bewerbungszeitraum für Kurs 13 beginnt im Januar 2024. Nähere Informationen gibt es hier auf dieser homepage.